Rund 600 Gruppen in Baden-Württemberg haben sich seit Donnerstag an der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) beteiligt. Die Organisatoren des BDKJ und der Kirchlichen Jugendarbeit ziehen trotz des teilweise winterlichen Wetters eine rundum positive Bilanz. Besonders durch die Beteiligung des Aktionsradios SWR3 ist es gelungen, ganze Ortschaften und Stadtteile für die sozialen, ökologischen und interkulturellen Projekte zu begeistern.
Die Liste der erfolgreich abgeschlossenen Projekte ist lang: in Litzelstetten am Bodensee entstand gemeinsam mit Menschen mit Migrationshintergrund ein internationales Kochbuch, Pfadfinder*innen in Fellbach Oeffingen begrünten die Friedhofsmauer und die Fassade einer Sporthalle, in Blautal wurde die Containerunterkunft für Geflüchtete mit Hilfe einer Künstlerin verschönert, und in Heidelberg verwandelten junge Engagierte den Kiesgarten des Frieda-Busch-Kindergarten in einen ökologischen Erlebnisbereich. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der vielen Ideen, welche die rund 15.000 Teilnehmenden in Baden-Württemberg in den vergangenen 72 Stunden verwirklichen konnten.
An Deutschlands größter Sozialaktion 2024 beteiligten sich bundesweit über 170.000 Kinder und Jugendliche. Zu den 15.000 in Baden-Württemberg angemeldeten Teilnehmenden kamen noch tausende Helferinnen und Helfer dazu. Rechnet man die Anzahl ehrenamtlicher Stunden hoch, die die Kinder und Jugendlichen in dieser Zeit gemeinsam geleistet haben, kommt eine beeindruckende Zahl zustande: über 1 Millionen Stunden ehrenamtliches Engagement zwischen Mannheim, Schwäbisch-Gmünd und Bodensee. Besonders durch Reportagen, Hilferufe und Musikwünsche über des Aktionsradios SWR3 wurde auch einmal mehr deutlich: Einsatz steckt an. Ganze Ortschaften machten mobil, um etwa vom Schnee überraschte Gruppen mit Heizstrahler, Punsch, Tee oder Decken zu versorgen. Neben Freunden, Eltern, Nachbarn beteiligten sich auch viele Handwerksbetriebe, Firmen und Einzelpersonen im ganzen Sendegebiet spontan unentgeltlich an der Sozialaktion. So konnte dank einer kreativen Idee die verschneite Kugelbahn in Breitnau mittels Streusalz auf ihr Gefälle getestet werden, oder für das Benefizschwimmen in Altshausen ausreichend Mitschwimmer*innen begeistert werden, um die 72 Stunden Dauer voll zu bekommen.
„Die vergangenen vier Tage haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche in ihren Ortschaften und Gemeinden tatsächlich etwas bewegen können. Das hat eine Strahlkraft weit über die einzelnen Projekte hinaus und motiviert gerade in einem Kommunal- und Europawahljahr für weitere Aktionen“, erklärt Raphael Würth, BDKJ-Diözesanleiter in Freiburg. Viele Landes- und Bundespolitiker und Kirchenleitungen waren bei Aktionsgruppen vor Ort und zeigten sich von dem außergewöhnlichen Einsatz beeindruckt. „Mit ihrem Einsatz und ihrer Kreativität haben die Jugendlichen ein Signal für mehr Solidarität und Miteinander in die gesamte Gesellschaft gesendet. Die vielen Unterstützungsangebote und die begeisterten Reaktionen zeigen, dass das Signal angekommen ist. Diese Aktion macht Spaß und hat Sinn“, führt Nadine Maier, BDKJ-Diözesanjugendseelsorgerin in Rottenburg-Stuttgart aus.
Neben dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Bischofskonferenz sind das bischöfliche Hilfswerk MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ Hauptunterstützer der 72-Stunden-Aktion. Landesweit unterstützen das Ministerium für Soziales und Integration sowie der Sparkassenverband Baden-Württemberg, die Aktion Hoffnung, der Europapark und die jeweiligen Diözesancaritasverbände die Aktion.
SWR3 begleitete bereits zum fünften Mal für 72 Stunden die Aktion im Südwesten und warf dafür komplett seinen Sendeplan um.
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