Vom 25. November 2018 – dem diözesanen Jugendsonntag - bis zum 31. Mai 2019, hat Bischof Fürst im Anschluss an die Jugendsynode des Vatikans für die Diözese Rottenburg-Stuttgart ein Jahr der Jugend ausgerufen. Ziel war, Aufmerksamkeit für die vielfältige katholische Jugendarbeit auf allen Ebenen zu wecken.
Der BDKJ ist sich sicher: Für eine aktive und zukunftsfähige Jugendpastoral müssen die ehrenamtlichen Akteure der katholischen Jugendarbeit künftig stärker beteiligt werden. Die Kirche braucht junge Menschen, um von ihnen zu lernen.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der Jugendverbände und Jugendorganisationen sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie das Gestalten einer demokratischen Gesellschaft eingeübt werden kann. Sie lernen den sozialen Umgang mit einander. Sie lernen ihre Wünsche, Anliegen und auch ihre Kritik zu äußern. Sie lernen sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen und dafür, die Schöpfung zu bewahren. Dafür benötigen sie Unterstützung und Begleitung. Sie benötigen pastorales Personal, das sich Zeit für sie nimmt, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und sich mit ihnen, ihrem Glauben und auch ihren Zweifeln auseinandersetzt.
Kirchliche Jugendarbeit, die im besten Fall verbandlich ist, braucht eine Lobby.
Ein erster Meilenstein zu mehr Beteiligung besteht in der Unterstützung des Diözesanrates, der mit großer Mehrheit den Vorschlag befürwortet, die Zahl der Jugendvertreter*innen in den Kirchengemeinderäten von einer Person auf zwei zu erhöhen. Darüber hinaus braucht es jedoch eine generelle Bereitschaft der Entscheider und des pastoralen Personals, die Lebensrealität von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Entscheidungen und Maßnahmen, die sie betreffen, zu berücksichtigen. Der BDKJ spricht dabei vom U28-Blick, der die Welt durch die Jugendbrille sieht. So sei etwa bundesweit ein eigener Lehrstuhl für Jugendpastoral wünschenswert oder passende Stellen für Jugendarbeit, die Jugendliche vor Ort wertschätzt, fördert und beteiligt.