Die Bezeichnung ‚jugendspirituelles Zentrum’ präzisiert den Begriff ‚Jugendkirche’. Viele, auch periphere Angebote, z.B. ästhetisch gestaltete Jugendgottesdienste mit einem speziellen
Licht-Raumkonzept, wurden mit dem Etikett ‚Jugendkirche’ versehen. Jugendspirituelle Zentren hingegen setzen auf den festen Ort, die erfahrbare geistliche Mitte. Ein spirituelles Zentrum will zum echten Lebensraum junger Menschen werden.
Hier sollen sie Räume für ihre Spiritualität, für ihre Formen, ihre Kultur, ihre Sprache, ihre Musik, ihre Ästhetik finden – Räume, die sie selbst gestalten dürfen und in denen sie Gemeinschaft unter Gleichaltrigen erfahren können. Jugendliche suchen und brauchen Menschen, die für sie da und mit ihnen unterwegs sind. Kirche hat hier den Auftrag, adäquate Orte anzubieten, an denen beides zugleich zu finden ist. Ohne Beteiligung der jungen Menschen besteht wenig Aussicht auf Erfolg, bleiben spirituelle Zentren in einer Angebotsstruktur hängen, die sich irgendwann leer läuft. Jugendspirituelle Zentren orientieren sich maßgeblich am Selbstbestimmungsrecht der Teilnehmenden. So gehen inhaltliche Entfaltung und Organisationsentwicklung auf Augenhöhe Hand in Hand.
Jugendspirituelle Zentren sind Resonanz- und Schauräume
Wenn junge Menschen sich spirituelle Räume selbst aneignen dürfen, durchdringt sich ihre Erfahrung mit Mitteln, Zeichen und Symbolen der Gegenwart Gottes. Daraus entsteht ein Resonanzraum, der auch anderen Zugänge ermöglicht und gleichzeitig ermutigt, diese Resonanzräume Gottes im eigenen Lebenszusammenhang zu suchen und zu finden. Schließlich wird ein so gelebtes jugendspirituelles Zentrum auch zum Schau-Raum für andere. Kirche wird als attraktiv und lebendig erlebt, die nach außen ausstrahlt. Damit wird ein Zentrum auch seiner Aufgabe als „Stadt auf dem Berg“ gerecht: dort können andere sehen, welche Hoffnung uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15).
>>> Konzeption Jugendspirituelle Zentren Teil 1 Gott Raum schaffen [pdf, 450 KB]
>>> Konzeption Jugendspirituelle Zentren Teil 2 Brannte uns nicht das Herz [pdf; 524 KB]